Menschenbild - Figuration

In den letzten Jahrzehnten hat diese Seite meines künstlerischen Schaffens einen besonderen Stellenwert gewonnen.

Meine Bilder werden nur lebendig, wenn sie öffentlich werden. Der Betrachter kann urteilen, vergleichen, ergänzen, kann sie ablehnen oder bejahen. Nach Jahren unter Verschluss, erschließen sich diese Bilder mir selbst aufs Neue .




„Traum und Trauma“ 1989 : Der Absturz des sozialistischen Gesellschaftsmodells „DDR“ in einer ästhetische Form zu erfassen , ist mir sehr schwer gefallen und gelingt wohl nur unter tiefen Erschütterungen.

 

Der Verlust der Werte und Ideale war traumatisch, der Traum von einem humanistischen Zusammenleben war ausgeträumt , Hoffnungen auf einen Neuanfang von Sozialismus und Demokratie zerschlagen im harten Aufprall auf die Realität.



Rezension zur Ausstellung

Steffi Pyanoe schreibt über die Ausstellung (MAZ, 17.02.2010)

„Ich hatte immer die Vision, wir kriegen einen ordentlichen und menschlichen Sozialismus hin.“ Harald Herzel sagt „hatte“ und bettet in dieses eine Wort seine ganze Tragik. Und immer schon wollte er malen, mit seinen Bildern versuchen, die eigene Geschichte zu reflektieren und somit auch die Fehler der eigenen Partei auszudrücken, erklärt der Maler.

.... Die Sehnsucht nach einem besseren Leben , der Traum wandle sich leider allzu oft in ein Trauma. 

In seinen Bildern immer die gleiche Gefahr: verzweifelte, verirrte Wesen drohen abzurutschen, sich zu verlieren. Der Abgrund als Herausforderung, er muss überwunden werden.“

 

War der Traum vom humanistischen Zusammenleben falsch – oder waren wir zu feige, nicht auf der Höhe der Zeit?

Ich suche nach größeren Zusammenhängen, nach einem Kontext des persönlich Erlebten und der menschlichen Entwicklung.